Tuesday 30 October 2012

Shikhmar El Gabri und Phil. Roes El Rahmani







Woche 10 in Orivesi: Endlich haben wir die Möglichkeit Photoshop auszuprobieren! Da das Meiste was ich im Bereich Bildbearbeitung gemacht habe mit Paint geschehen ist, war ich positiv überrascht wie viel man mit Photoshop anstellen kann auch wenn man überhaupt keine Ahnung von Layern, Channeln, Filtern und allem noch Dazugehörendem hat. Spaß hat es aber gemacht auch wenn ich mich hauptsächlich auf Bärte spezialisiert habe. Ja, man soll eben nicht jedem Scheich vertrauen nur weil er einen Bart hat :) As Salamu Aleikum!





Sunday 28 October 2012

Gegen den Strom






„Wahrlich der Mensch neigt zur Tyrannei, wenn er sich überlegen und unabhängig fühlt.“ 
(Quran 96:6)


Est ist schon länger her dass ich diesen Film gesehen habe. Nach meiner Recherche muss es der 17.5.2012 gewesen sein an dem der Sender Einsfestival um 23.30 einen Film ausstrahlte der mein Denken über Homosexuelle gänzlich auf den Kopf stellte. Gar nicht mal weil ich mir nicht schon des öfteren Gedanken über dieses Thema gemacht hatte sondern weil es mich als Muslim vor entscheidende konfessionsbedingte, weltanschauliche Herausforderungen stellt. Es handelt sich um den Spielfilm "Contracorriente" (Peru / Kolumbien / Frankreich / Deutschland 2009) - auf Deutsch übersetzt mit "Gegen den Strom".

Auf ard.de liest man folgende Inhaltsangabe: "Miguel und Maria sind ein glückliches Paar, frisch verheiratet, ein Kind wird erwartet. In seinem Dorf ist Miguel als Fischer ein angesehenes Mitglied der Gemeinschaft. Ein perfektes Idyll, wäre da nicht der Mann aus der Stadt, ein Maler, mit dem sich Miguel immer wieder trifft. Die Dorfbewohner ahnen, der Zuschauer sieht es: Santiago und Miguel sind auch ein Paar, wenn auch ein heimliches. Doch ein Schicksalsschlag stört die Idylle - und fügt sie auf ganz neue, unerwartete Weise wieder zusammen."

Selten hat mich ein Film dermaßen davon überzeugt dass Schwulsein nicht, wie so oft von muslimischen Dogmatikern behauptet wird, mit Wiedernatürlichkeit oder besser Perversion einhergeht oder gar eine ist. Darüber was dem Natürlichen in der Welt am nächsten kommt kann man lange streiten. Jedoch angesichts der tragischen und sehr glaubhaften Geschehnisse im Film "Gegen den Strom" behaupte ich dass es sicher weitaus unheilvoller ist Phänomene wie Homosexualität als Annormalie abzustempeln oder diese zu kriminalisieren als sie zu akzeptieren oder wenigstens zu tolerieren. Hiermit meine ich nicht dass man als Muslim eine Parade wie den Christopher Street Day in Deutschland ohne weiteres hinnehmen muss, vor allem weil er als öffentliches Ereignis in provokativer Weise allgemeine Werte der Sittlichkeit verletzt und eine Lebenseinstellung proklamiert die Nichts mit der Wahrung der Intimsphäre oder Neigungen eines einzelnen Menschen zu tun hat. Menschen jedoch, die sich öffentlich zu ihren Vorlieben bekennen und seien diese noch so "unislamisch", sollten wir wenigstens die Chance geben sich als Menschen zu Beweisen. Menschen die lieben, leiden, trauern, feiern, fühlen und glauben - genau wie wir. Auch Muslime sollten sich trauen ab und zu "gegen den Strom" zu schwimmen, besonders wenn es darum geht grundlegende islamische Werte wie Toleranz und Nächstenliebe zu verteidigen.

 

1.   (http://programm.ard.de/TV/einsfestival/contracorriente---gegen-den-strom/eid_287227879422580?list=now)

Saturday 27 October 2012

Tuore Maa, Unaccustomed Earth, Fremde Erde


Die amerikanisch-indische Autorin Jhumpa Lahiri erzählt in ihrem Buch "Fremde Erde - Erzählungen" (2008) durch die Lebens- und Leidensgeschichten weniger Charaktere die Geschichte ganzer Generationen indischer Einwanderer in Amerika. Elegant webt Lahiri ihren Erzählungen Dramatik und Tragik ein, ohne dass sie dabei ihren nüchternen, teilweise sogar minimalistischen Stil verlieren würde. In meiner Erinnerung sind vor allem aussergewöhnliche Farben und unglaublich scharfe Bilder geblieben, fast als wäre ich selbst in dieser Welt zu Gast gewesen die sie beschreibt. Ein ergreifendes Buch das ich nicht weglegen konnte ehe ich es fertig gelesen hatte!



Jhumpa Lahiri



meet me in orivesi :)



Akryl auf  selbst angefertigte Malplatte, 70x120 cm. Copyright by The Forenoon.


Ich habe lange lange lange nichts mehr gepostet aber jetzt ist es so weit: Ich studiere seit 2 Monaten Kunst in Orivesi, einem Ort in der Nähe der Stadt Tampere. Orivesi hat 9000 Bewohner, 3 Supermärkte mit insgesamt 23 Spielautomaten, ein Fotostudio, einen Kiosk mit 3 Spielautomaten, eine Karaoke-Bar mit dem schönen Namen Sari-Anne und 2 Spielautomaten, eine Gesamtschule, 3 Kebabläden mit 2 Spielautomaten, 1 Pizzeria mit 1 Spielautomaten, ein Hotel (City-Hotel Orivesi), 2 Banken und natürlich unsere Schule, may I present? ORIVEDEN OPISTO. Gestern war Id und passend dazu hatte es in der Nacht davor gewaltig geschneit sodass ich - da ich (ganz unlike normale Muslime) keine Vorhänge benutze - am morgen des Id in einem hell erleuchtetem Zimmer aufwachte und feststellte das sich das dunkle, verregnete Orivesi über Nacht in etwas Verschneites, Weisses, Wunderschönes mit stahlblauem Himmel verwandelt hatte. MashaAllah! 
Hier gefällt es mir sehr sehr gut, die Menschen sind sehr freundlich und interessant. In der gleichen Schule kann man Kunst, Musik, Cartoonkunst und Literatur studieren und es befindet sich auch ein Gymnasium mit dem Schwerpunkt Literatur in dem Gebäude. Das erste Mal in meinem Leben bin ich also ausschliesslich unter Menschen die entweder Künstler sind oder sich für Kunst interessieren. Dazu befinden sich unter uns Studenten auch verdammt begabte Leute: Autoren, Gitarristen, Sänger, Maler, Fotografen, Designer, Cartoonkünstler usw. Hier wird einem also nie langweilig :) 
Ein nachträgliches Id mubarak!!

Masalma























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